Gruppenprojekt

der Bewährungshilfe Marburg

Institutionalisierung der Gruppenarbeit

Ab September 98 werden wir Gruppenarbeit institutionalisieren. Für geeignet erscheinende Probanden wird ausschließlich Gruppenarbeit durchgeführt. Die Probanden werden in einer Eingangskonferenz der Marburger BewährungshelferInnen ausgewählt und dem für das Gruppenprojekt zuständigen Bwh zugeordnet. Mit diesen Probanden wird entsprechend des Projektpapiers "Gruppenpädagogik in der Bewährungshilfe" (02/98) Gruppenarbeit durchgeführt:

• Gesprächsgruppen mit problem- oder themenorientiertem Ansatz,

Probandenauswahl

Der Bwh für das Projekt sichtet nach Akteneingang diese und führt je nach Bedarf mit diesen Probanden ein erstes Gespräch. Eine Beratung in der Eingangskonferenz schließt sich dem an. Die ausgewählten Probanden werden dann zu einer Eingangsveranstaltung für Probanden eingeladen. Auf dieser Veranstaltung wird der Bwh, der das Gruppenprojekt durchführt, die geplante Gruppenarbeit vorstellen. Nach Möglichkeit wird dieses erste Treffen schon in Form eines Gruppengespräches durchgeführt. Es wird u.a. deutlich gemacht:

Es ist auch denkbar, daß Probanden, die schon von einer anderen BewährungshelferIn bisher betreut wurden, nachträglich zur Teilnahme am Gruppenprojekt vorgeschlagen werden.
 
 
 
 

Gruppengröße

Es sollen erst einmal 2 - 3 Gruppenmaßnahmen mit 5 - 8 Probanden in Marburg durchgeführt werden.

Gruppenmaßnahmen

Zu Beginn ist eine Gesprächsgruppe vorgesehen:

14-tägige Gruppengespräche a 90 Minuten und zusätzlich 2 mehrtägige Veranstaltungen:

  1. Erlebniswanderung auf dem Elisabethpfad von Marburg nach Altenberg bei Wetzlar (3 Tage) und
  2. Seminar auf der Burg Ludwigstein (3Tage)
Eingangskonferenz

In der Eingangskonferenz werden die neuen Probanden und ihre mögliche Tauglichkeit für das Gruppenprojekt besprochen. Diese Besprechung kann auch als Fallbesprechung durchgeführt werden. Schwierigkeiten mit Probanden im Gruppenprojekt, aber auch andere Probleme mit Probanden, können diskutiert werden. Auch über die mögliche Entscheidung, daß ein Proband aus dem Projekt ausscheiden soll, wird in dieser Konferenz beraten.

Um zeitnah und effektiv Entscheidungen treffen zu können, sollte die Eingangskonferenz 14-tägig stattfinden.

Außendarstellung

Gegenüber den Probanden soll das Gruppenprojekt transparent und anschaulich dargestellt werden. Entsprechendes Informationsmaterial wird erstellt. Eingangsgespräche mit den Probanden sollen ausführlich geführt und zur Entscheidungsfindung die Möglichkeit enthalten auch ein 2. Gespräch zu führen.

Gegenüber den Gerichten sollte entsprechendes Informationsmaterial entwickelt werden. Mit den Richtern des Amts- und Landgerichts Marburg sollte das Gespräch gesucht werden.

Personalausstattung

Für das Gruppenprojekt wird eine BewährungshelferIn mit einer ½ Stelle freigestellt. Die Fallzahl sollte bei 15 Probanden liegen. Nach erfolgreichen Durchlauf wird bei den jeweiligen Gerichten die Verkürzung der Unterstellungszeit auf 1 Jahr beantragt. Somit wird, berechnet auf einen 3-Jahres-Durchlauf, die Probandenzahl ( ½ Stelle = 45 Probanden) genauso hoch sein, wie bei den anderen Marburger BewährungshelferInnen.

Zur Unterstützung der Gruppenmaßnahmen können Praktikanten hinzugezogen werden. Denkbar ist auch die Beschäftigung von ABM-Kräften, wenn die Finanzierung gewährleistet ist.

21.09. 98 Peter Reckling
 

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