Auf dem Jakobsweg entlang der Lahn:
linksseitiger
Lahnhöhenweg von Wetzlar nach Lahnstein
Über Himmelfahrt und das anschließende Wochenende begab sich die Gruppe der Bewährungshilfe erneut auf den heimischen Jakobsweg. Im vergangenen Jahr lief die Gruppe von Marburg nach Altenberg (bei Wetzlar). Nun stand die Fortsetzung von Wetzlar entlang des Lahnhöhenweges (L) nach Lahnstein an. In 4 Tagesetappen sollte die Hospitalskapelle in Oberlahnstein erreicht werden.
Die gesamte Strecke entlang des linksseitigen Lahnhöhenweges beträgt 150 km. Wir hatten die Entfernung unterschätzt, denn der Weg führt in teilweise großen Bögen von der Lahn weg.
In
Wetzlar ist der Dom als Ausgangspunkt
schon Symbol für die Pilger, denn im Portal ist Jakobus mit der Muschel
dargestellt. Da wir in der Jugendherberge übernachteten, starteten wir
gleich außerhalb der Stadt, denn am Vorabend hatten wir dem Dom schon
einen Besuch abgestattet. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten den markierten
Lahnhöhenweg im Bereich des Stoppelberg zu finden, freuten wir uns sehr
als wir die erste Jakobsweg-Markierung einige km nach Wetzlar fanden. Auf
blauem Grund leuchtet die gelbe Muschel; einige Initiative des Taunusclubs
den Lahnhöhenweg (L) mit kleinen Veränderungen als Jakobsweg zusätzlich
zu markieren. Dem Wanderer ist empfohlen weiterhin auf die Markierung des
L zu achten, denn die Muschel ist nur in größeren Abständen
zu finden.
Die
erste Etappe führte uns nach Weilburg;
eine doch recht lange Strecke für den ersten Tag und ungeübte Wanderer
(28 km). Nach einer Nacht im Zelt auf dem Jugend-Campingplatz, ging es am nächsten Morgen weiter. Erst entlang
der Lahn, dann aber weiter ins Inland, bergauf und –ab. In Villmar besichtigten wir den Jakobusaltar, der
in seiner barocken Art doch kitschig wirkt. Einige km weiter am König-Konrad-Denkmal
bot sich ein herrlicher Blick aufs Lahntal und die Orte Villmar und Runkel.
In Runkel gesellten wir uns zu den
vielen Kanu-Campern auf dem Campingplatz. Die Duschen waren leider in der
Hauptandrangszeit kalt.
Am
3.Tag mussten wir wegen der verschätzten Länge der Gesamtstrecke
mit dem Auto etwas abkürzen, denn wir hatten uns ja am nächsten
Tag in Oberlahnstein verabredetet. Wir besichtigten den Limburger
Dom und wanderten nun über Balduinstein
nach Obernhof und Nassau, wieder teilweise weit entfernt von der
Lahn. In Nassau durften wir im Pfarrheim der St. Bonifacius-Gemeinde schlafen.
Warme Dusche und eingerichtete Küche machten es uns angenehm.
Am Sonntag morgen ging es nun weiter auf die letzte Etappe über Bad Ems in das Schweizer Tal, über den Rabenstein zur Burg Lahneck, um
schließlich
im Zentrum von Oberlahnstein die versteckt liegende Hospitalskirche
(nahe dem Bahnhof) zu finden. Herr Prof. Kanz, mit dem wir verabredet waren,
wartete schon. Herr Kanz ist Autor des Buches „Europäische Jakobswege“
und erklärte sich auf Anfrage sofort bereit eine Führung in der
Hospitalskirche durchzuführen, die der Verehrung des Jakobus gewidmet
ist. Sie wurde in den 80er Jahren wiedererrichtet. Durch die Initiative von
Herrn Kanz wurde die Gruppe mit Getränken von der Stadt Lahnstein empfangen.
Eine sehr nette Geste. Die örtliche Presse war auch zugegen, um einen
Bericht über die erste Gruppe auf dem neu markierten Jakobsweg zu erstellen.
Vielen Dank an Herrn Prof. Kanz. Die nächste Etappe startete in Oberlahnstein und verlief über Braubach, St. Goarshausen und Kaub entlang des rechtsseitigen Rheinhöhenweges (R).